Hände weg von Jungtieren! - Tierschutzinitiative Hasenartige e.V.  


News: Hände weg von Jungtieren!
(Kategorie: News)
Eintrag von Hasenartige
Dienstag 18 März 2014 - 09:46:20

Vorbei die Zeit des tristen Wetters. Endlich werden die Tage wieder länger und das schöne frühlingshafte Wetter lädt zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Auch in der Tierwelt geht es jetzt so richtig los. Feldhasenmütter bringen ihre Jungtiere schon seit Februar in sogenannten „Sassen“ zur Welt. Simone Franke von der Tierschutzinititative Hasenartige erklärt „Feldhasenbabys kommen sehend und komplett behaart zur Welt. Sie werden in kleinen Mulden an Feldrändern und unter Sträuchern abgelegt und werden daher oft mit Wildkaninchen verwechselt.“



Gerade jetzt laufen die Telefone der Tierschutzinitiative Hasenartige „heiß“. „Fundmeldungen von „vermeintlich verwaisten Jungtieren“, häufen sich wieder vermehrt. „Bis zu 10 Anrufe gehen täglich bei uns ein“, so Tino Kannewurf, 1. Vorsitzender der Tierschutzinitiative Hasenartige.

Um keine Feinde anzulocken werden Feldhasenbabys und Rehkitze von ihren Müttern direkt nach dem Säugen wieder verlassen. Dennoch befinden sie sich ganz in der Nähe von ihrem Nachwuchs. Sie verteidigen diesen gegen Katzen, Krähen und Füchse. Nur dem Menschen bleiben sie fern.



Feldhasenbabys sind nur dann auf menschliche Hilfe angewiesen, wenn sie von der Katze, dem Hund oder von Krähen attackiert werden. In diesem Fall ist immer eine tierärztliche Versorgung notwendig. „Jungtiere, die in ihrer Mulde sitzen, fassen Sie bitte nicht an und nehmen Sie diese auch nicht mit,“ betont Simone Franke. „Der Mensch richtet durch die gut gemeinte Hilfe mehr Schaden an, als es den Tieren nützt. Die Flaschenaufzucht ist sehr mühsam und die Erfolgsquoten sehr gering. Die Jungtieraufzucht kostet uns jährlich viele hunderte Euro an Aufzuchtsmilch und Tierarztkosten, man benötigt große Außengehege und viel Zeit und Geduld. Alle 4 Stunden, rund um die Uhr, bekommen die Babys die Flasche.“

Feldhasenbabys sind sehr anspruchsvolle und empfindliche Tiere. Sie gehören immer in die Hände von Fachleuten. „In Kinderzimmern haben sie nichts verloren. Hasen sind nur am Anfang süß und niedlich. Es sind und bleiben Wildtiere, die ein ausgesprochen großes Fluchtverhalten zeigen und sich dementsprechend auch so verhalten“, warnt Tino Kannewurf eindringlich. „Ein ausgewachsener Feldhase springt aus dem Stand 2 meter hoch und 3 meter weit.“

Der Feldhase ist seit Jahren in seinem Bestand stark rückläufig, bedingt durch die großflächige agrar – und forstwirtschaftliche Nutzung. Dadurch verschwinden immer mehr Rückzugsorte und Nahrungsquellen versiegen. „Bitte halten Sie Ihre Hunde unbedingt an der Leine, da die Jungtiere kaum Versteckmöglichkeiten haben,“ so Tino Kannewurf.

Bei aufgefundenen Jungtieren kontaktieren Sie bitte zunächst das NABU Artenschutzzentrum in Leiferde,
Rufnummer: 053 73 - 66 77 oder wenden Sie sich an die Tierschutzinitiative Hasenartige. Rufnummer: 015 77 – 14 50 14 3

Bilder, Copyright: Frank Mickan


Diese News sind von Tierschutzinitiative Hasenartige e.V.
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